ZurückErsten Vereinfachungen der Fahrleitungsbauarten

Oberleitung zwischen Breslau und Königszelt

Foto Streckenbild bei km 25

Foto: Nachlaß Bernhard Boehm, Sammlung Verfasser

Die Oberleitung Breslau—Königszelt war geprägt von den Erfahrungen beim Einbau der Zwischenstützpunkte zur Verringerung der Längsspannweite. Hatte man 1914 in langen geraden Abschnitten noch Längsspannweiten bis 100 m errichtet, war man nunmehr zur Überzeugung gelangt, dass zur Beherrschung des seitlichen Abtriebs bei starken Wind mehr als 70 m nicht baubar sind. Zwischen Breslau und Königszelt ging man noch einen Schritt weiter. Man errichtete die Oberleitung gleich mit Zwischenmasten. Die Stützpunkte hatten einen Abstand von bis zu 120 m, wobei der Fahrdraht vom Mast aus gesehen auf Druck verlegt war, das Tragseil jedoch lotrecht über der Gleismitte gestützt wurde. Dazwischen befanden sich leichte Maste aus Streckmetall, die das Kettenwerk zum Mast hin zogen. Dabei wurde erstmals ein Zick-Zack von 50 cm (vorher 60 cm) angewendet. Zwischen Vor- und Einfahrsignalen wurden zur Verbesserung der Singalsicht Zweigleisausleger genutzt, wobei der Mastabstand 70 m betrug.

Auf dem Foto gut zu erkennen, sind die abgebauten und aufgerollten Drähte der Telegraphenleitung, die auf dem Randweg auf den Abtransport warten.

Foto Weitschrimisolator

Foto: Nachlaß Bernhard Boehm, Sammlung Verfasser

Der dargestellte Weitschirmisolator kam seit ca. 1923 in Schlesien sowohl als Tragseil- als auch Fahrdrahtstützpunkt insbesondere bei Zwischenmasten im Rahmen der Verringerung der Längsspannweite zum Einsatz. Aber erst bei der Errichtung der Oberleitung Breslau—Königszelt wurde er bei Einzelstützpunkten konsequent verwendet.


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© Thomas Scherrans, 09.08.2014