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Elektrifiziertes Streckennetz der Deutschen Reichsbahn in Schlesien um 1939

Streckennetz Schlesien

Streckenkarte Quelle: Kursbuch Nordost- und Mitteldeutschland 1940/41, Sammlung Verfasser

Nachdem 1938 durch das Münchner Abkommen die Tschechoslowakei das Sudetenland an das Deutsche Reich abtreten mußte, wurden die Eisenbahnstrecken jenseits des Riesengebirges der RBD Breslau zugeschlagen. Im Sommerfahrplan 1939 findet man u. a. ein Eilzugpaar von Breslau nach Hohenelbe über Bad Salzbrunn, Eilzüge von Freiheit-Johannisbad nach Hirschberg mit Anschluß nach Berlin und eine Verbindung von Hohenelbe nach Liegnitz über Merzdorf. Aufgrund der im Fahrplan ausgewisenen Haltezeiten um 10 Minuten in Liebau und Merzdorf wurden diese Züge wahrscheinlich von Dampflok auf Ellok und umgekehrt umgespannt. Mit der Elektrifizierung der Verbindungskurve [Merzdorf (Schlesien)—] Bk. Obermerzdorf—Bk. Krausendorf [—Landeshut (Schlesien)] war die Streckenelektrifizierung der Reichsbahn in Schlesien 1939 abgeschlossen und eine Netzausdehnung von knapp 400 km mit 15 kV und 16 ⅔ Hz elektrifizierten Eisenbahnstrecken erreicht.

Die Strecke Zillerthal-Erdmannsdorf—Krummhübel (grün) gehöhrte der Riesengebirgsbahn GmbH. Die Strecke wurde 1934 von der Reichsbahn elektrifiziert und bis zur Übernahme durch die polnische Eisenbahn 1945 von der Reichsbahn bedient.

Die elektrisch betriebene Kleinbahn Hausdorf—Wüstewalterdorf (rot) gehört genau genommen auch zu den elektrisch betriebenen Eisenbahnen in Schlesien, jedoch wurde hier mit 1000 V Gleichspannung gefahren. Im Gegensatz zu den Reichsbahnstrecken wurden die elektrischen Anlagen der 1914 eröffneten Bahn der privaten Wüstewaltersdorfer Kleinbahn AG, die den Krieg unbeschadet überstanden hatte, 1945 nicht demontiert und waren bis 1959 in Betrieb.

Link: Kleinbahn Hausdorf—Wüstewalterdorf


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© Thomas Scherrans, 05.04.2016